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Ausziehr Bezeichnung für
die Bestickung der Lederhose
Bäumchenstich
meist als Maschinenstepperei ausgeführte
Verziehrung der äußeren Seitennähte von Kniebundlederhosen
oder der Leisteln des Hosentürls
blinde Steppnaht die blinde Steppnaht verläuft
neben den Hauptnähten als Dekoration, besipielsweise an den äußeren
Seitennähten von Kniebundlederhosen oder zur Verziehrung von Reliefstickerei
(eigentlich Reliefstepperei)
Braca eine frühe
Form der Hose aus Gallien
Braguette oder Schamkapsel: von 1400 bis
zur 2. Hälfte des 16 Jhd. in Europa üblicher Teil des männlichen
Gewandes, das die Geschlechtsteile bedeckte. Das Hosentürl
der Lederhose geht auf die Braguette zurück. Diese Art des Hosenlatzes
kam um 1700 aus England.
Charivari franz. Krach,
Spektakel, Katzenmusik, Durcheinander.Bezeichnung für einen Trachtenschmuck.
Das Charivari ist eine Bauchkette, an die Münzen, kleine Jagdtrophäen,
Fetische und Glückbringer gehängt sind und die zur Lederhose
getragen wird.
Chromgerbung Gerbart unter Zuhilfenahme
von Chromsalzen. Ist bei billigen Lederhosen und bei Schuhleder häufig
zu finden.
Culotte französische Kniehose im 17.
Jhd., meist aus Seide.Ein Vorläufer und Vorbild der Kniebundlederhose.
Dachauer Lederhose die
Dachauer Hose ist eine Stiefellederhose, mit sehr eng geschnittenen langen
Hosenbeinen, die an den Fesseln zugebunden werden. Der Hosenbund ist sehr
hoch geschnitten, das Hosentürl umfaßt praktisch die gesamte
Vorderseite der Hose. Der Namen Dachau läßt einen selbstverständlich
erschaudern, dazu ist aber anzumerken, das dieses Kleidungsstück lange
vor den Nazis entstanden ist und nicht das geringste mit NS-Massenmord
und irgendwelchen Nazischmutz zu tun hat. (Zum Thema Lederhose und Nazis
wird ein eigener Beitrag im Lederhosenmuseum erscheinen).
Eichenlaub
neben Weinlaub ein häufig anzutreffendes Plattstickereimotiv
bei kurzen Lederhosen
Erzherzog-Johann-Lederhose Lederhose aus
der Steiermmarkt, meist in grün sehr fein bestickt und mit Knöpfen
statt mit Lederbandl an den Hosenbeinschlitzen, den Untertrittschlitzen
versehen
Federkielstickerei
kunstvolleStickerei mit Pfauen-, Gänse- oder Hühnerfederkielen,
die bei sehr wertvollen Hosenträger für den Quersattel
und bei noch wertvolleren Ranzen und Gürteln
Verwendung findet
Ganzarsch-Lederhose ein Begriff des Säcklerhandwerks.
Gemeint ist eine Lederhose, deren hinterer Teil, also deren Hosenboden
aus einem Stück gefertigt ist.
gelbe Naht
siehe Säcklernaht
Gsaß eine Oberschenkelhose, die in
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auftauchte und neben der braca
als ein Urahn der Lederhose gilt
Hosentürl
der Hosenlatz der Lederhose. Diese Art des Hosenlatzes kam um 1700
aus England.
Irch mittelhochdeutsch
weißledern, aus Bock- oder Gamsleder.
Janker
ein Trachtsakko meist aus grauem oder grünem Loden
Kispet eine türkische
Lederhose, die der alpinen Kniebundlederhose sehr ähnlich ist und
häufig auch kunstvolle Bestickungen aufweist. Die Lederhose wird während
eines traditionellen türkischen Ringkampf getragen, bei dem sich die
Kämpfer vor dem Kampf von Kopf bis Fuß mit Olivienöl einreiben
(inklusive ihrer Lederhose), um den Gegner möglichst wenig Angriffsfläche
zu bieten. Alljährlich im Juni finden in der türkischen Stadt
Edirne vielbeachtete Ausscheidungungskämpfe (trk. Kirkpinar güresleri)
statt, bei denen der Landesmeister ermittelt wird. In dem Film "Topkapi"
spielen diese Kämpfe eine zentrale Rolle.
Ködernaht Schneidernaht, bei der Ködernaht
sind die Materialkanten nach innen geschlagen, außen bleibt nur ein
feiner Strich erkennbar. Eine Ködernaht wird bei Lederhosen meist
an den Hosenbeininnenseiten benutzt.
Krachlederne mndl. Bezeichnung der Lederhose,
meist ist die Kurze damit gemeint.
Maschinenstickerei
wird häufig bei billigeren Lederhosen verwendet, sie unterscheidet
sich von der Handstickerei vor allem dadurch, daß das Leder durchstochen
wird, während es bei einer Handstickerei nur angestochen ist. Inzwischen
ist sogar die Reliefstickerei mit der Maschine möglich -übrigens
eine japanische Entwicklung
Laponialeder eine Ledersorte,
die durch eine spezielle Gerbung problemlos waschbar ist und deren Oberfläche
sehr schnell speckig wird.
Lederhose die Lederhose hat besonders in
Bayern und im alpinen Raum -allerdings auch in anderen Teilen der Welt-
eine mindestens bis ins frühe Mittelalter zurückreichende Tradition.
Sie ist seit dem 6. Jhd. nachweisbar, im 16. und 17. Jhd. beginnt in Bayern
und im alpinen Teil Österreichs die Entwicklung der Lederhose, wie
wir sie heute kennen.
Lederhose eine Stadt in Thüringen
Leggins die Lederhose der nordamerikanischen
Indianer, später von den Cowboys übernommen und somit die Urahnen
der Jeans. Die Lederkleidung der Indianer war oft mit Stachelschweinborstenstickerei
verziert. Es wird vermutet, daß diese Stickereien der Ursprung der
Tiroler Federkielstickerei ist.
Leistl die länglichen
Lederstreifen an den Außenseiten des Hosentürls
Leistlkopf das untere Enden des Leistls.
Die Formen des Leistlkopfes variieren stark und sind auch ein Markenzeichen
des Säcklers
Loferl zweigeteilte Strümpfe, die
aus einem Wadlteil und einem Fußling bestehen. Loferl werden in vielen
Gegenden Oberbayerns zur kurzen Ledernen getragen.
Norwegerhosenträger eine
Art von Lederhosenträgern, die statt eines Querstegs (Quersattel)
in Brusthöhe, zwei vor dem Bauch, in Richtung Hosentürl zusammenlaufende,
meist geflochtene Riemen haben und die am mittleren Hosenkopf befestigt
sind. Durch fünf statt vier Haltepunkten ist diese Art der Hosenträger
ideal für besonders schwere Lederhosen und wird daher häufig
für Kniebundlederhosen verwendet.
Öl oder Tran
Gerbmittel bei der sämsich Gerbung
Patina die Patina auf der
Lederhose spielt für viele Lederhosenfans eine große Rolle,
ist sie doch Beweis, daß man seine Lederhose oft und gerne trägt.
Der speckige Glanz macht eine Lederhose erst richtig perfekt.
Plattlerhose eine Lederhose, die speziell
zum Schuplattln geschneidert ist (sehr enge Hosenbeine, oft ohne Bestickung
der Hosenbeine) mit der Absicht den Schlag lauter herauskommen zu lassen.
Siehe auch Schlaghose.
Plattstickerei
Sticktechnik, die bei kurzen Lederhosen häufig anzutreffen ist. Eine
handgearbeitete Plattstickerei erkennt man daran, daß das Leder nicht
durchstochen ist
Quersattel
der Quersteg bei Lederhosen-Hosenträgern, der die beiden längsverlaufenden
Lederriemen miteinander verbindet, bis zum 19 Jhd. wiesen die Hosenträger
in Bayern auch hinten einen Quersattel auf.
Ranzen eine
Art Gürtel, dessen Zweck in erster Linie die Geldaufbewahrung war.
Geldkatze.
Säckler
Päutler, Beutler Lederhosenschneider.
Säcklernaht auch
gelbe Naht eine spezielle Naht, die der
Säckler bei der Herstellung von Lederhosen
benutzt. Bei dieser Naht werden die Lederkanten nach außen, also
sichtbar, zusammengesteppt und zusätzlich helle Lederstreifen zwischen
die Lederkanten gelegt. Die Säcklernaht entstand aus dem Abgrenzungsbedürfnis
der Schneider, die auch Lederhosen anfertigten und anderer lederverarbeitender
Handwerke. Sie erzwangen zeitweise, daß die Säckler ihre Nähte
nur "nach Säcklerart", also außen sichtbar anbringen
durften, während die Schneider ihre Nähte "nach Schneiderart",
also nach innen anzubringen hatte. Heute ist die Säcklernaht ein Qualitätsmerkmal
von guten, aufwendig verarbeiteten und handgearbeiteten Lederhosen.
Sämischgerbung eine Gerbungsart für
die Öl oder Fischtran Verwendung
findet
Schlaghose Begriff
aus der Schuhplattlerszene, speziell des Chiemgaus. Eine Lederhose, die
speziell zum Schuplattln geschneidert und bearbeitet ist (sehr enge Hosenbeine,
oft ohne Bestickung der Hosenbeine, stark mit Melkfett oä. eingefettet)
mit der Absicht den Schlag lauter herauskommen zu lassen. Die Schlaghosen
der Chiemgauer Schuhplattler sind eigentlich mehr Sportgeräte als
Kleidungsstücke. Das Tuning der Lederhosen nimmt oft schon so groteske
Formen an, das diese Schlaghosen mehr Ähnlichkeit mit Radlerhosen
aus Knautschlack, als mit traditionellen Lederhosen haben.
Schlitzfleck der Schlitzfleck ist das kleine
Lederläppchen hinter dem Untertrittschlitz
am Hosenbein der Kurzen wie auch der Knieundlederhose
schmitzen das Schwarzfärben von Leder.
Als Farbstoff wird Blauholz dafür verwand. Beim Braunfärben ist
Braunholz der Farbstoff.
S-Laub S-förmige Steppereien (Stickerei),
die vor allem um die Leistln und die mittlere Naht
des Hosentürls zu finden sind. Da das S-Laub nicht maschinell gesteppt
werden kann, ist diese Art der Verziehrung nur bei sehr aufwendig gearbeiteten
Lederhosen zu finden und stellt damit eines der Qualitätsmerkmale
einer guten Lederhose dar. Das S-Laub wird oft durch die maschinellausführbare
Bäumchenstepperei ersetzt.
Sepplhose mndl. außerbayerische Bezeichnung
der Lederhose, meist ist damit eine graue kurze Lederhose mit umgeschlagenen
Hosenbeinen gemeint.
Steppnaht die Steppnaht ist einer Säcklernaht
ähnlich, jedoch ohne eingelegte Lederstreifen
Tellernaht, auch "Salzburger
Teller": eine spezielle Naht, die oft bei Kniebundlederhosen
aus Ostbayern und dem Salzburger Raum zu finden ist. Diese Naht führt
von den Hosenbeinen, ab Mitte der Oberschenkel, tellerartig, in einem Bogen
über das Gesäß und ist an ihrem Scheitelpunkt meist mit
Ornamenten verziert. Die ungarische Herkunft dieser Verzierung ist ziemlich
Eindeutig. Die Tellernaht ist meist bei Kniebundlederhosen zu finden, kurze
Lederhosen mit Tellernaht sind selten. In der aktuellen Trachtenmode ist
die Tellernaht sehr beliebt und dem entsprechend bei industriell gefertigten
Kniebundlederhosen oft zu finden.
Tracht oder Volkstracht die Bezeichnung
taucht erst zu Beginn des 19. Jhd. auf und basiert auf der irrtümlichen
Annahme, die Bauerntracht hätte sich über Jahrhunderte nicht
verändert. Nachweislich wurde die "Bauerntracht" aber immer
wieder durch Moden beeinflußt. So ist der Begriff Tracht eigentlich
nur ein operativer Begriff, ein Konstrukt, das bestenfalls für eine
modische Grundhaltung stehen kann. Die Tracht ansich gibt es glücklicherweise
nicht, denn sonst wäre die gestalterische Vielfalt traditioneller
Kleidungsstücke, die aus verschiedensten Einflüssen erwachsen
ist, nicht möglich gewesen.Die Lederhose ist keine Uniform, auch wenn
dies einige Trachtenvereine gerne so hätten.
Unterhosen aus Leder lange
Unterhosen aus Schafleder wurden bis Anfang des 20. Jhd. im Winter in
Oberbayern getragen, während das tragen von Unterwäsche im Sommer
unter der Lederhose noch bis in die 40er Jahre des 20. Jhd. unüblich war
Untertrittsschlitz
Schlitz am Kniebund der Lederhose bzw. am Hosenbein der Kurzen
Vogl, Joseph Lehrer aus
Bayerischzell, der am 25. August 1883 quasi den ersten Trachtenerhaltungsverein
gründete, indem er zusammen mit fünf Freunden beschloß,
sich wieder "echt oberbayerische" Lederhosen schneidern zu lassen,
die zu diesem Zeitpunkt aus der Mode zu kommen drohten.
weiße Lederhosen
trugen unter Ludwig XVI. die Offiziere der französischen Kavallerie,
im 19 Jhd. gehörten sie zur Galauniform der Postbeamten und heute
werden sie noch von den Reitern der Spanischen Hofreitschule in Wien getragen
Weinlaub neben Eichenlaub
ein häufig anzutreffendes Plattstickereimotiv bei kurzen Lederhosen
Zwickel hinten am Hosenbund
der Lederhose angebrachter Einsatz, der mit einem Lederbandl in der Breite
variiert werden kann und somit gestattet, den Hosenbund um einige Zentimeter
zu erweitern bzw. zu verkürzen (ersteres wird nach Genuß von
Schweinsbroatn und diversen Maoß manchmal erforderlich)
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