|
Lagerung von Lederhosen:
Oft werden Lederhosen durch falsche Lagerung fast ruiniert. Falten können entstehen oder die Lederhose wird feucht und später hart.
Die beste Methode eine Lederhose zu lagern, ist natürlich sie zu tragen.
Die zweitbeste Methode ist die Lederhose aufzuhängen.
Will man seine Lederhose unbedingt liegend lagern, sollte man sie am Hosenboden zusammenfalten, denn Falten die am Hosenboden entstehen, sitzen sich beim Tragen meist wieder aus (bekannt auch aus der Politik). Dabei sollte nichts auf die Lederhose hinauf gelegt werden, da sonst "Bügelfalten" an den Seitennähten entstehen können, die erst nach langem eintragen wieder verschwinden. Keinesfalls sollte man eine Lederhose in Bügelfalten-Position legen, denn wie Peter Alexander schon Anfang der 60er Jahre wußte: "Eine Lederhose braucht keine Bügelfalte".
In jedem Fall all gilt: der Raum, in der die Lederhose gelagert wird, sollte gut durchlüftet und nicht zu feucht, aber auch nicht zu trockzu trocken sein (normales Wohnraumklima). Lederhosen gehören weder auf den Speicher, noch in den Keller und schon gar nicht in den Schupfn!
|
Reinigung von Lederhosen:
Die Reinigung von Lederhosen ist ein nicht ganz einfaches Thema!
Daher die folgende :
Die Tips, die Sie hier finden, sind alle erfolgreich erprobt. Dennoch ist es möglich, durch unsachgemäßes Vorgehen die Lederhose zu ruinieren! Der Autor weist ausdrücklich daraufhin, das die Befolgung aller Reinigungstips auf eigene Gefahr geschieht!
|
Die Lederreinigung:
Die sicherste Methode ist natürlich, die Lederhose in ein gute Lederreinigung zu geben. Doch selbst das ist nicht ganz risikolos (z.B. können Farbveränderungen auftreten - aus grün wird braun). Man sollte sich auf alle Fälle vorher über die Risiken erkundigen.
|
Fusseln und Staub entfernen:
Fusseln, Staub, (Katzen-)Haare und oberflächliche Flecken entfernt man mit Hilfe eines breiten Klebebandes guter Qualität (z.B. Gaffer-Tape). Einfach das Band auf die entsprechende Stelle ziehen, fest andrücken und wieder abziehen. Auch speckige Stellen können auf diese Weise schonend entfernt werden (sofern man dies wünscht, siehe Patina).
|
Flecken entfernen:
Flecken auf Lederhosen lassen sich mit einem feuchten Schwamm und etwas Seife entfernen (Shampoo oder Duschgel funktioniert dafür sehr gut). Das Leder muß danach langsam (!) trocknen (siehe auch Lederhosen waschen). Fettflecken sollte man einfach ignorieren, da sie meist von selbst verschwinden. Sie werden von Leder aufgesogen.
|
Lederhosen waschen:
Lederhosen sind grunsätzlich waschbar! Wobei zwischen verschiedenen Ledersorten zu unterscheiden ist.
Hirschlederhosen sind gut waschbar, was übrigens in Bayern auch durchaus üblich war und ist. Daher ist die Farbe alter Lederhosen oft so verwascehn bzw. tendiert fast zur Naturfarbe des Leders, was aber häufig gerade ihren Reiz ausmacht (vgl. Fade Out Jeans). Man sollte sich darüber im Klaren sein, daß die Hose durch das Waschen einen Teil ihrer Farbe verlieren wird.
Spaltleder-Lederhosen (billige Plattlerhosen, Sportkniebundhosen, "Sepplhosen") kann man auf die gleiche Art wie die Hirschledernen waschen. Allerdings ist hier noch umsichtigeres Vorgehen angesagt und man sollte es wirklich nur dann tun, wenn es gar nicht anders geht.
Laponia-Lederhosen (Sportkniebundlederhosen und auch Plattlerhosen jüngeren Datums - Chiemgauer Plattlerhosen) sind mit einem Feinwaschmittel und Weichspüler mit kaltem Wasser sogar in der Waschmaschine waschbar. Einige Hersteller liefern die entsprechenden Pflegehinweise mit. Hier sollte man bei Lederhosen mit Hosentürl vorsichtig sein, weil die Hersteller manchmal als Unterfütterung des Hosentürls kein Laponialeder verwenden, was dazu führen kann, das dieses Leder ein wenig schrumpft.
|
Waschenanleitung für Hirschlederhosen:
Die Lederhose wird mit der Hand unter Zugabe von viel flüssiger Schmierseife gründlich gewaschen und in mehreren Spülgängen gespült. Damit das Leder kein Fett verliert, muß auch bei den Spülgängen immer Schmierseife verwendet werden, besonders viel beim letzten Spülgang. Der Spülgang dient dafür die Seife zu entfernen, sondern den Schmutz.
Danach wird das Wasser aus der Lederhose herausgedrückt (nicht wringen!) und die Hose an einem nicht zu warmen Ort, auf einem Handtuch zum Trockenen ausgelegt. Die Lederhose muß langsam trocknen, hier ist Geduld angesagt, denn der Trocknungsvorgang dauert einige Tage. Hin und wieder sollte die Lederhose dabei gewendet und in unterschiedliche Positionen gelegt werden (Hosenboden nach unten, Hosentürl nach oben und um gekehrt/ Seitennaht nach unten und oben usw.).
Die Lederhose sollte zum trocknen nicht aufgehängt werden, weil sonst die Gefahr besteht, daß sie sich verzieht.
Ist sie trocken, wird das Leder eine gewisse Steifigkeit aufweisen, die durch walken des Leders wieder verschwindet.
Dazu noch ein Hinweis: Leider weisen alte Lederhosen häufig die berüchtigten Bieslflecken unter und am Hosentürl auf. Diese Flecken sollte sehr gründlich gereinigt werden, da sonst die Gefahr besteht, daß das Leder an dieser Stelle zerfressen wird und bricht (rust never sleeps!).
Empfehlenswert ist, die Lederhose nach dem Waschen mit einem Lederöl, das man mit einem breiten Pinsel aufstreicht, gleichmäßig einzufetten. Dabei keine Panik, die dabei entstehenden "Fettflecken" verschwinden nach einigen Tagen von selbst.
|
Verboten ist in jedem Fall:
- die Verwendung von warmen oder gar heißen Wasser (nach einer Heißwäsche hätten Sie dann keine Lederhose, sonder eine schlagfeste Lederskulptur).
- die Verwendung von Drahtbürsten (wenn Sie speckige Stellen entfernen wollen, obwohl die gerade die Schönheit einer Lederhose ausmachen - Patina!-, benutzen Sie eine Gummibürste.
|
Patina:
Rezepte um der Lederhose die richtige krachlederne Patina zu verschaffen, gibt es viele. Der einzige Tip von mir dafür lautet:
Patina ist übrigens nicht gleichbedeutend mit Verschmutzung der Lederhose. Auch die Speckigkeit macht nicht allein die Patina aus. Vielmehr ist es die Summe aus der Anpassung an den Körper, den ausgeblichenen Stellen, denTragefalten und der Speckigkeit, die eine schöne Patina auf der Lederhose ausmachen und dies erreicht man nicht auf künstlichem Weg.
|
|
|
|